Allgemeines zu den Hausschuh-Arten
Pusche, Schlappen, Finken, Pantoffeln, Latschen, Schläppchen, Boatscha oder Schluurggä, Tuffeln, Schluffen und Pampuschen - wir kennen unglaublich viele Worte für sie und meinen alle das Gleiche: Hausschuhe. Aber egal wie wir sie nennen und unabhängig davon, dass wir sie eben zuhause und nicht unterwegs tragen, gibt es doch große Unterschiede bei den unterschiedlichen Arten von Hausschuhen. Wenn es darum geht, ein optimales Paar auszuwählen, das möglichst alle Anforderungen erfüllt, die einem wichtig erscheinen, dann sollte man auch einen kurzen Blick auf die jeweiligen Hausschuh-Typen werfen.
Weitere Informationen über:
Pantoffeln
Hüttenschuhe
Slipper
Clogs
Pantoffeln
Pantoffeln stehen oft als Synonym für Hausschuhe an sich, sind aber auch in der Schuhkategorisierung ein eigener Schuhtyp. Pantoffeln sind dadurch gekennzeichnet, dass sie einen offenen Fersenbereich haben. In diese Art von Hausschuhen schlüpft man also leicht hinein, da sie lediglich aus Sohle und Vorderkappe bestehenden. Diese traditionelle Form stammt vermutlich aus dem Orient, wie durch archäologische Funde in koptischen Gräbern des 2. bis 8. Jahrhunderts belegt werden konnte.
Als Material für Pantoffeln haben sich vor allem Filz und Walkstoffe aus Schurwolle als besonders geeignet erwiesen. Aber auch Leder kann sehr gut als Obermaterial für diese Schuhform eingesetzt werden.
Eignung als Kinderhausschuh:
Der Vorteil von Pantoffeln liegt darin, dass man sie schnell anziehen kann. Doch wo man schnell hinein schlüpft, schlüpft man auch schnell wieder hinaus. Deshalb ist dieser Vorteil aus dem Blickwinkel der Erwachsenen oder gar Betagten ein Nachteil, wenn man über das geeignete Schuhwerk für Kinderfüße nachdenkt.
Kinder benötigen Halt. Der Schuh darf nicht bei jedem schnellen und vielleicht unkontrollierten Schritt vom Fuß zu rutschen drohen und dazu verleiten, ihn mit den Zehen festhalten zu wollen. Anderen Schuhformen ist also der Vorzug zu geben.
Hüttenschuhe
Als Hüttenschuhe werden knöchelhohe, strumpfartige Hausschuhe mit einer flachen dünnen Sohle bezeichnet. Ihren Namen verdanken sie ihrem Ursprung als leichtes Austausch-Schuhwerk der Bergsteiger. Beim Betreten der Berghütten wollte man den Schmutz der Wanderschuhe aus den Hütten fernhalten, die Füße benötigten aber dennoch Wärme. Zu diesem Zweck bediente man sich zunächst dieser mit einer Sohle verstärkten Socken, die im Wandergepäck nicht viel Platz beanspruchten. Zwischenzeitlich haben sich die Hüttenschuhe weiterentwickelt, sind zu echten Hausschuhen mit vielen Vorzügen geworden und haben längst ihren Siegeszug vom Gipfel in die heimischen Wohnzimmer angetreten.
Besondere Vorteile bringt diese Schuhform an den kalten Tagen des Jahres mit sich. Hüttenschuhe sind zumeist aus gewalkter Schurwolle gefertigt und mit einer rutschfesten Sohle ausgestattet. Wenn die Hüttenschuhe aus einem Walkstoff aus reiner Schurwolle gefertigt sind, wärmt detbis über den Knöchel reichenden Schaft angenehm die Füße und verhindert trotzdem die Bildung von Fußschweiß.
Eignung als Kinderhausschuh:
Hüttenschuhe sind an sich sehr gut für Kinderfüße geeignet. Wichtig ist dabei, wie bei sämtlichen Schuhformen, auf das Material zu achten. Ein Hüttenschuh aus Schurwoll-Walkstoff temperiert nicht nur optimal, sondern passt sich durch seine Flexibilität auch den Kinderfüßen an. Dies ist für eine gesunde Entwicklung des Fußes von besonderer Bedeutung. Trotzdem gilt auch hier, dass auf die richtige Größe zu achten ist. Alle Anpassungsfähigkeit des Obermaterials kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch ein Hüttenschuh zur Fußlänge passen muss. Achten Sie außerdem auf die Ausstattung mit einer rutschhemmenden Laufsohle. Ansonsten sind Hüttenschuhe besonders in der kalten Jahreszeit ideale Kinderhausschuhe. Ein weiterer Pluspunkt: Viele Hersteller bieten Kinderhüttenschuhe mit einer großen Bandbreite amüsanter und kindgerechter Motive und Applikationen an.
Slipper
Als Slipper, Loafer oder Schlüpfer bezeichnet man im Allgemeinen Schlupfhalbschuhe und Hausschuhe, die einen maximal halbhohen Schaft haben. Die Bezeichnung Slipper(s) umschreibt die Tatsache, dass man im Gegensatz zu Schnürschuhen oder Schaftschuhen einfach in sie hineinschlüpfen kann.
Eignung als Kinderhausschuh:
Grundsätzlich eignen sich Slipper sehr gut als Kinderhausschuhe. Die meisten guten Kinder-Slipper sind mit einem Klettverschluss oder Gummizug über dem Spann oder an den Seiten ausgestattet, der eine optimale Passform und Halt am Fuß sicherstellt.
Bei der Wahl des Stoffes ist wiederum Naturmaterialien wie Wollfilz oder Walkstoff den Vorzug zu geben. Bewährt haben sich hier ebenso Leder oder Lammfell. Diese Entscheidung hängt aber zumeist eher von der Jahreszeit und dem Geschmack ab. Textile Kinderslipper sind können im Sommer ebenso angemessen sein, verfügen aber meist nicht über die nötige Flexibilität. Gleiches gilt für Kunststoffe, die zudem auch die Bildung von Schweißfüßen fördern.
Clogs
Clogs sind pantoffelartige Hausschuhe, die aber anders als Pantoffeln auch an der Ferse geschlossen sein können. Ursprünglich stammt dieser Schuhtypus aus England und hat über Schweden eine weite Verbreitung erfahren. Während diese ersten Clogs noch typischerweise dadurch gekennzeichnet waren, dass sie über eine feste Sohle aus Holz verfügten, hat sich die Bezeichnung Clogs mittlerweile auch für Garten- und Hausschuhe etabliert. Rein schuhtechnisch ist die Holzsohle zwar maßgeblich für die Kategorisierung als Clog, doch hat sich der Begriff auch als Beschreibung einer bestimmten Form durchgesetzt. Spätestens als Mitte der 1990er Jahre die Firma Birkenstock clogartige Schuhe aus Polyurethan herstellte, weitete sich die Verwendung der Bezeichnung aus. Es folgten weitere ganz oder teilweise aus Kunststoff gefertigte Schuhe wie die berühmt gewordenen Crocs, die viele Nachahmer fanden.
Eignung als Kinderhausschuh:
Wenn die richtige Materialwahl berücksichtigt wird, können Clogs, insbesondere Filz-Clogs, durchaus auch als Hausschuh für Kinder verwendet werden. Im Speziellen bei größeren Kindern, die strapazierfähige Hausschuhe für die Schule benötigen, welche auch einen Ausflug auf den Pausenhof standhalten.
Je jünger die Kinder umso ungeeigneter sind aber die zumeist trotzdem mit vergleichsweise stabilen Sohlen ausgestatteten Clogs eher ungeeignet. Zugunsten des gesunden Wachstums des Fußes sollte auf eine weiche und flexible Sohle gesetzt werden.